Die Novizen mal anders!

29. August 2010 4 Von Olaf

Die Wander-Novizen Peter und Stieber haben sich in Begleitung von Kess am vergangenen Donnerstag auf den Weg Richtung Garmisch-Partenkirchen gemacht um den höchsten Berg Deutschlands, die Zugspitze, zu besteigen. Als Aufstieg wurde der Weg durch das Reintal gewählt, da wir in Sachen Bergwanderungen ebenfalls noch wahre Novizen sind. Startpunkt war das Olympiastadion, wo uns die Wege zuerst durch die Partnachklamm und am Ende des Tales über die hochalpine Felslandschaft des Wettersteingebirges führten.

Nach einer erholsamen Nacht in einem kleinen Hotel nahe des Olympiastadions ging es gegen 10:00 Uhr los. Es herrschten angenehme Wandertemperaturen und zu diesem Zeitpunkt war es noch trocken. Wir rechneten mit schlechteren Wetterbedingungen im Laufe des Tages, was uns jedoch nicht von unserem Ziel abhalten sollte. Gegen Mittag kam der angekündigte Regen, jedoch in einem wesentlich größerem Ausmaß als jede Vorhersage angekündigt hatte. Mit dem Gedanken an einen trockenen Nachmittag und einen schönen Samstag ging es durch das verregnete Tal immer entlang der schönen Partnach. Eine kurze Pause wurde an der Bockhütte eingelegt, wo wir uns mit einem Skiwasser erfrischten. Bis dahin war es abgesehen von dem Regen eine gemütliche Wanderung mit breiten Wegen und nur 300 überwundenen Höhenmetern. Wir waren also noch im Vollbesitz unserer Kräfte.

Es ging weiter Richtung Reintalangerhütte. Eine sehr schöne Strecke vorbei an der „Blauen Gumpe“ und faszinierendem Blick ins Gebirge. Gegen 15:00 Uhr war das Ziel erreicht und bei den wunderbaren Preisen gönnten wir uns noch ein Skiwasser. Angesichts einer erreichten Höhe von 1367m haben wir uns nach längerer Überlegung dazu entschlossen, die nächste Hütte, die Knorrhütte anzusteuern, um am zweiten Tag nicht 1600 Höhenmeter überwinden zu müssen.

Der Weg führte uns noch kurz bis zum Ende des Tales und wurde dann schmaller und felsiger, so wie wir es erwartet hatten. Es galt nun die nächsten 600 Höhenmeter zu überwinden. Atemberaubende Felslandschaften wurden serpentinenförmig überwunden, bis wir unser Ziel kurz vor 18:00 Uhr erreichten. Bei diesem Teilbschnitt hat auch das Wetter mitgespielt und wir konnten alpine Eindrücke sammeln. Oben angekommen waren wir stolz auf unsere Leistung am ersten Wandertag und ließen den Abend auf 2052m gemütlich ausklingen. Im Laufe des Abends kamen die ersten Warnungen von den Hüttenwirten, dass es am Samstag wohl schneien würde… glauben konnten wir es zu diesem Zeitpunkt nicht wirklich.

Nachdem es die ganze Nacht durchgeregnet hatte, haben wir uns nach einem großen Frühstück gegen 9 Uhr auf die letzte Etappe Richtung Zugspitze begeben, im Regen. Natürlich sollten die Hüttenwirte Recht behalten und so wandelte sich der Regen ab ~2300m in Schnee, dazu kam ein unangenehm peitschender Wind hinzu. Auf 2576m Höhe mussten wir dank der weißen Pracht unsere Tour etwas umplanen. Es war uns nicht möglich den weiteren Weg zu erkennen, da die Farbmarkierungen auf den Felsen alle überdeckt waren. Da keiner von uns alpine Schneeerfahrung hat, haben wir aus Sicherheitsaspekten die letzten Meter mit der Seilbahn zurückgelegt. Der Weg zum Gipfel wurde uns aufgrund der Minus-Temperaturen und dem andauernden Schneefall ebenso verwährt. Runter ging es mit der Bahn, unser geplante Abstieg über das Gatterl Richtung Ehrwald haben wir aufgrund der Wetterlage leider nicht durchführen können. Das Wetter in den Bergen ist eben unberechenbar….

Insgesamt hat es sich für uns aber trotzdem gelohnt. Wir konnten erste Wandererfahrungen in den Alpen sammeln und werden auf unserer nächsten Tour bestimmt besser vorbereitet sein. Auf dem Weg nach oben sind uns auch ein paar Mountainbiker begegnet, die erste Teilstrecke ist dafür sicherlich geeignet.

Stieber