der richtige Reifendruck auf dem Rennrad

der richtige Reifendruck auf dem Rennrad

1. Oktober 2011 5 Von Olaf

Nach nunmehr deutlich über 100.000 km auf dem Rennrad mit Faltreifen / Drahtreifen aber auch Schlauchreifen und 9 verschiedenen Laufradsätzen pro Saison und den unzähligen Materialtest hab ich mal nach der Formel für den optimalen Luftdruck / Reifendruck für mein Rennrad gesucht.

Neben dem Material spielt das Wetter und das Gesamtgewicht inkl. Fahrer und Radsportbekleidung eine große Rolle.

den optimalen Reifendruck auf dem Rennrad ermitteln

Das Prinzip den richtigen Reifendruck für das Rennrad zu bestimmen ist wirklich simpel. Es gibt Auf- und Abschläge auf einen Basisdruck. Diese habe ich hier in Prozent angegeben. Zuerst die Auf- und Abschläge zu einer Prozentzahl verrechnen und dann von der Basissumme abziehen oder hinzurechnen.

Der Basisdruck bezieht sich auf einen 28 Zoll, 22er Continental Faltreifen mit Black Chilli Compound bei trockener Strasse, ohne Sonne und 15 Grad Lufttemperatur, Carbonrahmen, Carbonlaufrad, Carbonvorbau und Carbonsattelstütze.

Der Reifendruck (als Basis) ist dann das Gesamtgewicht von Fahrer, Material, Klamotten, Trinkflaschen, … (alles was auf dem Reifen lastet) geteilt durch 11,3. Für einen 80 kg Fahrer mit 10 kg sonstigem Gewicht ergibt sich quasi ein Reifendruck von 7,96 bar.

Anfänger und Wenigfahrer: -3%
Experten / Vielfahrer: +4%

Tour bis 2 Std.: +3%
Tour über 4 Std.: -2%

Aluvorbau: +2%
Alusattelstütze: +1%
Alurahmen: +1%
Alulaufrad: +3%

Starke Sonne (Asphalt deutlich wärmer als Luft): +3%
Strasse nass / wenig Regen: -7%
starker Dauerregen: -13%
je 5 Grad unter 15 Grad Lufttemperatur: -2%
je 3 Grad über 15 Grad: +1%

bei NoTube Pannenmilch im Schlauch: +2%
bei Schwalbe Doc Blue Pannenmilch: +3%

Schlauchreifen: +16%
sind diese mit Band statt Kit geklebt: -2%

je mm weniger Breite statt 22 mm: +2%
je mm mehr Breite als 22 mm: -3,5% (gilt bis 28 mm)

Michelin Pro 4 Faltreifen: -1%
Continental Grand Prix 4000S Faltreifen: +1%
Continental Competition: +2%
Continental Sprinter: +3%
Continental Sprinter Gator: -1%
Continental Giro: -2%
Schwalbe Ultremo R.1 Faltreifen: +1%
Michelin Pro 3 Race Faltreifen: -2%
Schwalbe Ultremo ZX Faltreifen: +2%
Tufo S3 Lite 215 Schlauchreifen: +1%
Vittoria Revo KXS Faltreifen: -3%
Vittoria Corsa Evo CX 320 Schlauchreifen: -1%
Vittoria Corsa Evo SC Schlauchreifen: +1%
Schwalbe Ultremo Aqua Faltreifen: -1%
Challenge Tech Criterium Seta Extra Schlauchreifen: +3%
Tufo Elite Pulse Schlauchreifen: +2%
Tufo S3 Lite 195: +3%
Tufo Elite Jet 160 Schlauchreifen: +2%
Tufo Hi-Composite Carbon Schlauchreifen: +2%

Ich wünsche dann fröhliches Rechnen für den optimalen Luftdruck im Reifen. Ihr werdet sehen, dass es passt und das ein optimaler Reifendruck sich massiv auf das Rennradfahren auswirkt. Bei schlechten Strassen kann man einfach auf den Komfortmodus schalten und den Luftdruck reduzieren. Bei langen Rennen habe ich oft einen Laufradsatz im Auto, der einen breiteren Schlauchreifen mit etwas weniger Druck drauf hat. Dann kann man auch z.B. Nachts auf diesen wechseln und die nicht gesehenen Wellen im Strassenbelag schlagen nicht so in die Hände. Den richtigen Luftdruck drucke ich mir immer auf ein Etikett, das ich mit einem Etikettendrucker bedrucke oder per Hand beschrifte.

Wer ordentliche Rennrad Luftpumpen für den idealen Luftdruck benötigt, der sollte sich eine gute Standpumpe zulegen, deren Manometer den Reifendruck auch genau bestimmen kann. Hier empfehle ich nach langem Testen entweder den SKS Rennkompressor, den ich schon Jahre lang einsetze oder die TopPeak JoeBlow ACE, welche einen enorm hohen Druck aufbringen kann und bei mir auch bei den Mountainbikes und in den Rennen im Einsatz ist, da man unheimlich schnell aufpumpen kann (und zudem sehr genau den Reifendruck ablesen kann).

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