Die Wahl des richtigen Fahrradsattels
4. Mai 2018Es ist oft ziemlich kompliziert – vor allem wenn man lange Strecken fährt – den optimalen Fahrradsattel zu finden. Da wir ja als Team immer wieder Neueinsteiger haben, die sich dem Problem stellen müssen einen guten Fahrradsattel zu finden, haben wir mal unsere Vorgehensweise hier aufgeschrieben.
Zunächst einmal ist entscheidend, welche Art von Sattel für Dich in Frage kommt. Ein Rennradsattel ist für Radsport auf MTB und Rennrad quasi Pflicht und nur hierauf wollen wir uns in diesem Artikel konzentrieren. Bei Tourenrädern kann man auch Rennradsattel wählen, jedoch machen auch Tourensattel oder normale Sattel Sinn, wenn man sich hierauf wohl fühlt. Überhaupt ist das wichtigste, dass man sich wohl fühlt. Wähle also vor allem zunächst die richtige Form des Fahrradsattels – eine die zu Deinem Rad und dem Einsatzzweck passt.
Ein Fahrradsattel für Dein Rennrad oder MTB muss also zunächst einmal ausprobiert werden. Wichtig ist hierbei, dass man dies nicht in 2 Minuten Sitzen macht, sondern wirklich auf einer Tour. Du musst fahren und merken, wie der Sattel sich verändert. Denn mit der Zeit kommen auch die Probleme eines Fahrradsattels besser raus.
Was sich für mich wirklich ausgezahlt hat, ist es, die Kombination aus Sattel und Radhose auch mal zu verändern. Mit anderen Polstern können sich Fahrradsättel ganz anders verhalten und Probleme machen oder eben nicht. Achte auch nicht nur auf die typischen Druckstellen am Allerwertesten, sondern vor allem auf die Innenseite Deiner Oberschenkel. Reibungsstellen hier, kommen oft eben von der Hose oder dem Innenpolster also vom Sattel.
Wenn Du einen anderen Sattel ausprobierst, dann achte unbedingt darauf, dass dieser korrekt montiert ist und damit exakt in der Position sitzt in der Dein bisherige Sattel war. Sonst ist ein Vergleich nicht wirklich möglich. Hierzu muss die Oberkante des Sattels identisch weit von der Tretlagermitte entfernt sein. Auch muss die Nase des Sattels identisch weit vom Lenkermittelpunkt entfernt sein. Hierdurch stellst Du sicher, dass der Vergleich wirklich unter realen Bedingungen statt findet. Oft musst Du hierzu Deine Sattelstütze anpassen.
Bei einem Rennrad spielt es auch eine große Rolle, ob die Sattelhalterung eine Federung besitzt, wie elastisch diese ist. Wenn man auf einen Sattel mit weicherem Unterbau aufsteigt und somit tiefer Richtung Strasse in den Sattel eintaucht, dann ergibt sich eine andere Sitzhöhe. Auch hier musst Du dann entsprechend die Höhe nachjustieren, um identisch zu sitzen. Wer es wirklich professionell machen will, der montiert das Rennrad auf die Fahrradrolle und eine Kamera parallel dazu auf ein Stativ. Nun kannst Du per Zeitauslösung ein Bild von der Seite machen, wenn Du auf dem Rad sitzt und vergleichen, ob Deine Sitzposition nach der Montage des Sattels identisch ist. Achte hierzu auf die Knie und deren Winkel. Diese sollte auf beiden Bildern 100% übereinander liegen.
Auch die Neigung der Sättel sollte identisch sein. Dies ist mit einer Wasserwaage am einfachsten zu überprüfen. Hierzu das Rad ebenfalls in einer Radrolle spannen, denn so ist klar, dass die Radposition identisch ist bei beiden Messungen.
Spezielle MTB Sattel sind gegenüber Rennradsätteln an den Seiten verstärkt und oft noch ein wenig schmaler als die Sättel für Rennräder. Die Verstärkung ist wichtig, da man im Gelände öfter nur in den Pedalen steht und dann den Sattel zwischen die Schenkel klemmt.
Zwischenzeitlich habe ich die Erfahrung gemacht, dass in einigen Sätteln Licht zwischen die Streben geklemmt werden kann. Ich kann von einer solchen Beleuchtung nur abraten, denn diese Fahrradlampen fallen oft aus dem Sattel heraus, wenn durch ein Schlagloch die Streben belastet werden. Ich empfehle Euch eher eine Fahrrad Beleuchtung für die Sattelstütze.