17 Stunden zum Ruhm

17 Stunden zum Ruhm

28. September 2010 1 Von Olaf
Auf der Suche nach einem neuem Buch entdeckte ich das Cover mit Norman Stadler auf Hawaii 2006. Am Abend begann ich es zu lesen und war gleich positiv angetan, denn der Inhalt ist sehr abwechslungsreich. Insgesamt werden 17 Athleten kurz porträtiert. Jeder hat eine ganz persönliche Geschichte, die er oder sie mit dem Ironman auf Hawaii verbindet. Die Bandbreite der Sportler reicht vom Hobbyathleten, der vor lauter Arbeit kaum zum trainieren kommt, bis zum zweifachen Champion Norman Stadler.

Autor Mathias Müller beginnt mit der Geschichte von Julie Moss, die 1982 lange wie die sichere Siegerin ausgesehen hatte und kurz vor der Ziellinie einen Schwächeanfall erlitt. Dennoch erreichte auf allen Vieren als zweite Frau das Ziel. Diese Bilder gingen um die Welt und machten den Ironman auf Hawaii auf der ganzen Welt berühmt. Ich denke, jeder Triathlet kennt diese Bilder und die damit verbundenen Emotionen.

Sein erster Start auf der Vulkaninsel im Pazifik ist auch gleich von Erfolg gekrönt. Auch auf Hawaii gewinnt er 1997 seine Altersklasse. Mit zunehmendem Alter gehen ihm die Konkurrenten aus und sein neues Ziel ist mit 80 Jahren die Ziellinie auf dem Alii-Drive zu erreichen. Damit währe er Rekordhalter und dafür trainiert er jeden Tag. 2005 ist es soweit und nach 16:21 Stunden überquert er unter lautem Jubel der Zuschauer die Ziellinie.

Im weiteren Verlauf werden noch viele andere Sportler vorgestellt. Zu ihnen gehört Marc Herremans, der als junger Profi bei einem Trainingsunfall schwer stürzt und sich das Rückenmark verletzt. Seitdem ist er querschnittsgelähmt. Doch sein Ziel, den Sieg auf Hawaii, verliert er nicht aus den Augen und kämpft dafür mit eisernem Willen. Nach mehreren Anläufen erreicht er dieses Ziel und gewinnt bei den Athleten mit Handicap.

Eine bewegende Geschichte ist das Leben des Team Hoyt. Vater und Sohn der Familie Hoyt sind ein wesentlicher Bestandteil des Ironman Hawaii und beweisen, welche Leistungen durch Willen und Zielstrebigkeit möglich sind. Dieses Portrait rundet ein gelungenes Buch sehr gut ab.

Insgesamt liest sich das Buch von Mathias Müller sehr kurzweilig und flüssig. Die verschiedenen Geschichten der einzelnen Athleten sorgen für viel Abwechslung. Sehr gut finde ich, dass auch Profis porträtiert werden, denn auch diese Sportler haben mal klein angefangen und persönliche Schicksale erlitten, aus denen sie gestärkt hervorgegangen sind. Für den etwas zu hohen Preis bekommt der Leser ein Buch, welches eine perfekte Einstimmung auf das Rennen auf Hawaii sein kann und auch die Motivation für die neue Saison verstärken wird.

Quickfacts

Inhalt: Der Autor zeigt 17 verschiedene Lebensgeschichten von Ironmanfinishern, die vom Profi bis zum Hobbyathleten reichen.
Broschiert: 200 Seiten
Bilder: 100 in Farbe
Preis: 19,90 Euro

Geeignet für: Leser, die sich für Ausdauersport und die verschiedenen Motive für dessen Ausübung begeistern.

Infos: Website

Amazon: 17 Stunden zum Ruhm. Mythos Ironman Hawaii
Im zweiten Teil wird mein persönlicher Favorit vorgestellt. Robert McKeague entscheidet mit 57 Jahren sein Leben zu ändern, weil er das Skifahren mit seinen Kindern nicht so locker wegsteckt, wie er sich das vorgestellt hatte. Mit Ende 50 absolviert er seinen ersten Marathon in 3:18 Stunden.   Inspiriert vom Zieleinlauf von Julie Moss interessiert ihn in den folgenden Jahren auch der Triathlonsport und er bestreitet mehrere olympische Distanzen. 1995 gewinnt er im stolzen Alter von 70 Jahren die Weltmeisterschaft in seiner Altersklasse.

 

Über den Autor:

Mathias Müller, 43 Jahre, arbeitet als Redakteur der Zeitschrift „Yacht“ im Delius-Klasing Verlag in Hamburg. Außerdem ist er noch als freier Mitarbeiter u. a. für den Playboy und das Handelsblatt tätig. Seinen ersten Triathlon bestritt er bereits mit 15 Jahren. Danach war er hauptsächlich als Läufer auf der Mittel- und Langstrecke unterwegs. Seit 1997 finishte er sieben Ironman Wettkämpfe, darunter dreimal Hawaii. Immer wieder warfen ihn auch Verletzungen zurück, darunter ein Kreuzbandriss und drei Bandscheibenvorfälle.