Was bringt eine Trainingsmaske?
3. November 2016Wer hat sie noch nicht gesehen und sich gewundert, dass Sportler so etwas freiwillig tragen? Immer häufiger in den letzten Monaten sehe ich sie. Sportler, seien es Jogger, MMA Kämpfer und neuerdings auch Radfahrer, tragen sie. Die Trainingsmaske über Mund und Nase des Sportlers. Sieht interessant aus, aber hilft diese Maske in irgendeiner Art und Weise beim Training? Es wird damit gerne geworben, ein Höhentraining simulieren zu können. Stimmt das überhaupt?
Zunächst einmal, die erste Frage kann ich mit JA beantworten. Die Trainingsmaske unterstützt durch eine regulierbare Einstellung des Einatemwiderstands die Atemhilfsmuskulatur. Dadurch wird eine deutliche Steigerung der Ausdauer bewirkt. Aber wie passiert das? Die Maske verfügt über insgesamt drei verschiedene Lufteinlässe. Diese erhöhen den Einatemwiderstand. Ein- und Ausatemventile sind mit einem Rückschlagventil versehen.
Ist der beworbene Höhentrainingseffekt erreichbar? Viele medizinische Studien belegen, dass dies nicht der Fall ist. Aber wieso funktioniert es nicht? Es reicht nicht, das gleiche Luftgemisch unserer Atemluft dem Körper in geringerer Menge zuzuführen. Beim Höhentraining liegt ein anderes Sauerstoff-/Stickstoffverhältnis in der umgebenden Atemluft vor. Hier ist der Sauerstoffanteil deutlich geringer. Je höher Du Dich über dem Meeresspiegel befindest, desto geringer wird der Sauerstoffanteil in der Dich umgebenden Atemluft. Die Anzahl der roten Blutkörperchen steigt beim Training in großer Höhe. Dies wird durch die Ausschüttung eines Hormons ausgelöst, dass das Rückenmark zu einer vermehrten Produktion der roten Blutkörperchen anregt. Mehr rote Blutkörperchen transportieren mehr Sauerstoff.
Diese Form der legalen Leistungssteigerung wurde im Sport in seiner illegalen Form als EPO-Doping bekannt. Beim Doping mit EPO wird dem Körper das Hormon gespritzt, welches beim Training in großer Höhe vom körpereigenen Rückenmark auf natürliche Weise produziert wird. Der Effekt ist ähnlich. Auch die Injektion dieses Stoffes führt zu einer vermehrten Produktion von roten Blutkörperchen.
Zusammenfassend stellen wir fest, dass diese Maske kein Höhentraining simulieren kann. Es besteht die Möglichkeit ein Höhentraining in unserer Höhe zu simulieren. Dazu musst Du Dich ins Sportlabor begeben. Hier kann ein Training mit einem speziellen Luftgemisch eingestellt werden, welches die gewünschte Trainingshöhe simuliert. Diese Art des „Höhentrainings“ dauert jedoch deutlich länger, da Du Dich nach Beendigung des Trainings wieder in Deiner „normalen“ Umgebungsatemluft befindest.
Die Vorteile einer Trainingsmaske sind also:
- Die Maske stärkt die Atemhilfsmuskulatur
- In Vorbereitung auf einen Wettkampf hilft das Tragen der Maske beim Training
- Beim Wettkampf – ohne Maske -, wirst Du schwerer außer Atem kommen
Hallo in die Runde,
ich bin Pollenallergiker und trage die Maske daher einige Wochen im Frühjahr, da ich sonst gar nicht trainieren könnte. Da die Anzahl an Leuten mit Pollenallergie steigt, sieht man wohl auch mehr Menschen die mit Masken trainieren.
Hey Frank,
eine gute Idee. Ich selbst bin zwar auch allergisch gegen Wildgräser und Birkenpollen, allerdings war dass nicht der Grund für mich mit einer Trainingsmaske zu trainieren. Aber eine colle Idee und ich denke bei der steigenden Zahl von Allergien könnte sich da ein Trend abzeichnen.